Back to the roots lautet das Motto dieser wirklich eigenen Veranstaltung. Soll heißen, in erster Linie steht das finishen als oberstes Ziel. Dass natürlich trotzdem jeder Teilnehmer volles Rohr geschwommen, geradelt und gelaufen ist, muss hier nicht erwähnt werden.
Sechs Mitglieder unserer Triathlonabteilung machte sich auf die abenteuerliche Reise nach Sachsen um selbigen das Angeln beizubringen ;). Schon am Samstag reisten wir an, um unsere Räder einzuchecken und uns mit der Umgebung vertraut zu machen. Das Abfahren der Radstrecke machte deutlich, dass es ein sehr windiges und kühles Rennen werden sollte. Ideal um mit Scheibe oder hohen Carbonfelgen zu fahren ;)! Auch die 1300 Höhenmeter und die von Schlaglöchern übersäten Abfahrten machten den Radteil zu einer sehr anspruchsvollen Herausforderung!
Am Morgen des Wettkampfes trafen alle gut gelaunt am Start ein und es kam so richtig Laune auf. Die meisten entschieden sich auf Kosten eines langen Wechsels dennoch für das Tragen von langen Sachen. Andere Gregors wurden für ihre Arroganz nur diverse Armstrapse zu tragen, etwas mehr bestraft. Wir hatten allesamt steife Finger und was beim abschließenden Laufen erschwerend dazu kam, gefrorene Füße. Zuvor aber mussten noch zwei Runden im Badesee bei gerade mal 16° C geschwommen werden! Auch hier lagen die Angaben des Veranstalters etwas falsch. Die Runden hatten max. 450m und somit schwammen wir ca. 900m und nicht 1000m!
Erfolgreichster Starter war Gregor, der zusammen mit Michael und Ulli das Wasser verließ, um etwas zu leicht bekleidet die tatsächlichen 106- 110 Kilometer in Angriff zu nehmen. Ihm gelang es trotz eingefrorener Gliedmaßen einen guten 30er Schnitt zu fahren, was als das Resultat der harten Trainingseinheiten mit Michael und Dobi zu sehen ist! Beim abschließenden Run lief er wie entfesselt auf und konnte sich als Siebter der Gesamtwertung und als Gewinner seiner Altersklasse auf einem zufrieden stellenden Rang platzieren (4:25:48 h).
Eine gute viertel Stunde später konnte Michael Krell, der zeitgleich mit Gregor das Wasser verließ, die Ziellinie überqueren. Mit seiner Schwimmperformance war er sehr zufrieden und auch das Radeln war bis auf den letzten Anstieg in Ordnung. Beim Laufen konnte er dann endlich seine Stärke ausspielen und noch ein paar Plätze gut machen. Er belegte letztendlich mit einer Zeit von 4:42:19 den 9.Platz seiner AK und den 24.Gesamtrang.
Nur drei Minuten nach Michael überquerte Thorsten die Ziellinie. Schon beim Schwimmen konnte er als Vierter aus dem Wasser kommend auf eine gute Platzierung hoffen. Leider passierte ihm, auch zum großen Bedauern des Autors dieses Berichtes, ein großes Missgeschick. Er fiel der teilweise etwas ungünstigen Ausschilderung der Strecke zum Opfer und verfuhr sich. Nach eigenen Angaben lag er an vierter Stelle und musste etliche Kilometer zurücklegen, bis er endlich nach dieser unfreiwilligen Ehrenrunde, völlig enttäuscht, in der zweiten Wechselzone eintraf. Beim Laufen fehlte dann natürlich der letzte entscheidende Wille, um Michael zu distanzieren (4:45:22h, 9.AK, ges. 29.).
Zurück auf der Wettkampfbühne meldete sich auch Jürgen Maier, der im letzten Jahr in Roth mit einer unverschämt guten Zeit für eine große Überraschung sorgte. In dieser Saison bisher nur als Laufpartner für Thorsten beim Marathon in Staffelstein aufgetreten, wollte Jürgen zeigen, dass er auch mit bedeutend weniger Training einen harten Wettkampf mit einer guten Platzierung beenden kann. Mit Schwimm- und Radperformance war er, abgesehen vom letzten unendlich lang erscheinenden Anstieg, zufrieden. Vernünftigerweise packte er sich gut ein und hatte keine Probleme beim Rad fahren. Beim abschließenden Laufen konnte auch er noch etliche Plätze gut machen (5:03:05h, 11.AK, Ges.59.).
Bernd Bräutigam konnte ebenfalls, nach einer unruhigen Nacht in einer abbruchreifen Turnhalle mit Klimaanlagenbeschallung, pünktlich zum Start antreten. Er verließ mit Jürgen das Wasser und schwang sich leicht bekleidet auf seinen Bock, mit dem er die über 100km lange Strecke in Angriff nahm. Um seine steif gefrorenen Finger zum Schalten und Bremsen benutzen zu können musste er mehrere Male anhalten und sie durch Reibung neu zum Leben erwecken (die Studentenblase des Autors musste der Eiseskälte ebenfalls für zwei Stops Tribut zollen). Auch bei Bernd lief das Rad fahren prima und beim Laufen benötigte er nur ca. 44 Minuten. Er beendete das Rennen in 5:28:15 als 18. seiner AK und belegte den 92. Gesamtrang.
Bei Ulli Müller war schon alleine die Tatsache seiner Anreise sensationell. Er kam zeitgleich mit Gregor und Michael aus dem Wasser und schwang sich auf seinen Quietschenden Hobel. Genau dieses Quietschen wurde immer lauter, was Ulli veranlasste das Rennen bei der Hälfte der Radstrecke schon fast erwartungsgemäß zu beenden.
Die Meinungen zum Wettkampf waren unterschiedlich. Sicher ist die Radstrecke bei schönem Wetter sehr attraktiv. Doch was nutzt einem die schöne Strecke, wenn man fast halb erfroren vom Wind weggeblasen wird? Die Organisation hat in den Wechselzonen sehr gut funktioniert. Nur auf der Strecke hätte man sich den einen oder anderen Posten mehr gewünscht. Wir alle hatten an bestimmten Stellen Probleme mit der Ausschilderung und Orientierung.
Die einzige wirkliche Enttäuschung waren wieder mal diverse Lutscher, die es nicht lassen konnten in ganzen Gruppen Windschatten zu fahren. An mir zogen drei Jungs vorbei, nachdem sie sich ein wenig in meinem Windschatten ausgeruht hatten. Es war deutlich zu erkennen, dass sie sich abwechselten. Zwei dieser Pfeifen konnte ich zum Glück beim Laufen wieder einsammeln. Den dritten Kollegen treffe ich bestimmt auch noch mal irgendwann. Die große Zahl an Fahrern, die daran interessiert sind Ergebnisse durch Lutschen zu manipulieren, macht uns echt betroffen. Für uns DJKler kommt so etwas jedenfalls nicht in Frage!!!
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