In Forchheim regnet es tagsüber und die Temperaturen liegen zwischen 0 und 6°C. Besonders positive Wetteraussichten waren es ja nicht für den 12. Kellerwald-Crosslauf in Forchheim. Und der erste Blick aus dem Fenster offenbarte es schon: es wird ungemütlich.
Nichts desto trotz machte ich mich auf, um bei der Oberfränkischen Crossmeisterschaft auf der Langstrecke (7,95 km) anzutreten. In Forchheim angekommen, holte ich meine Startunterlagen ab und sah gerade den Zieleinlauf der Mittelstrecke (3,46 km). Jens Huttenlocher finishte hier mit sehr guten 14:41 Minuten als gesamt 18. Beim ersten in Augenscheinnehmen der Strecke war klar: es wird so richtig ungemütlich. Ein völlig aufgeweichter Boden auf der ersten Steigung versprach nichts Gutes. Von oben herab fiel weiterhin ein leichter Schnee-Graupel.
Kurz vor 14:30 begaben sich dann die wenigen Wagemutigen an den Start. Mit nur 29 Teilnehmern war der Startbereich stark ausgedünnt. Nach dem Startschuss ging es direkt die ersten Meter aufwärts auf einem von den vorherigen Läufen bereits stark ausgetretenen Pfad, auf dem ich mehrfach den Halt verlor und ins Rutschen kam. Auf dem eigentlichen Rundkurs angekommen, verlief die Strecke zunächst auf Schotterwegen durch den Kellerwald. Nach der langen Geraden ging es scharf nach links und endlich wieder bergab. Der Anstieg am Hohlweg läutete die zweite Runde ein (insgesamt galt es vier Runden zu absolvieren). Schon auf der zweiten Runde malte ich mir aus, wie schön doch jetzt eine heiße Wanne wäre. Aber vorher galt es noch, etwas zu tun. In Runde drei verließen mich kurz meine Kräfte und ich legte ein paar Meter des Anstiegs im Gehen zurück. Wohl auch, damit mich meine Motivation einholen konnte, die ich unterwegs kurz hinter mir gelassen hatte. Aber spätestens in Runde vier waren wir beide wieder ein super Team. Am Ende der letzten Runde galt es, den Anstieg beim Start (der zum Glück nur einmal genommen werden musste) jetzt mit deutlichen Geschwindigkeitsüberschuss in die entgegengesetzte Richtung hinunter zu sprinten. Auch hier rutschte ich mehrfach weg und konnte einem Baum nur mit viel Armeinsatz ausweichen. Der Abspann bei diesem Wettkampf gestaltete sich recht kurz: Blick auf die Uhr, 34:38, beherzter Griff zum warmen Tee und dann zum Auto und ohne Umwege direkt in Richtung heiße Dusche. Als Gesamt 13er und vierter bei den Oberfränkischen Meisterschaften verließ ich also Forchheim.
Oberfränkischer Meister auf der Langstrecke wurde übrigens Timo Gieck vom TV 1848 Coburg in 28:39. Den Titel auf der Mittelstrecke holte sich bei den Männern Daniel Rosenberg von der LG Hof mit 12:36 und bei den Frauen holte sich Elvira Flurschütz vom SC Kemmern neben dem Gesamtsieg auch den Titel der Oberfränkischen Meisterin. Fazit: Grundsätzlich sehr schöner Lauf, aber beim nächsten Mal nicht unter diesen Witterungsbedingungen.
Jens
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