Nach der Anmeldung zur Challenge Roth in 2018 für 2019 mußte ich in 2019 verletzungsbedingt kurz vor dem Event absagen. 2020 und 2021 die bekannte Situation mit Corona, so dass es endlich in diesem Jahr 2022 soweit war. Mittlerweile bin ich 60 Jahre alt geworden und war sehr gespannt darauf, wie sich Training, Vorbereitung in Richtung Wettkampf entwickelten.
Dabei hat mich Tricamp (Tobias Heinze) mit der Trainingsplanung sehr unterstützt. Ich spürte wie meine Form immer besser wurde.
Der Tag der Tage rückte näher, die Nervosität nahm entsprechend zu und schließlich war er da: Der Tag der Challenge am 03. Juli 2022.
Wie erwartet kehrte etwa 10 min nach dem Startschuß beim Schwimmstart Ruhe in den Bewegungsablauf ein. Ich orienierte mich dieses Mal am Ufer. Durch den wunderschönen Sonnenaufgang geblendet hab ich die 1. Wendeboje zu spät erkannt und bin in großem Bogen um sie herumgeschwommen anstelle mich mit den anderen Athleten auf engstem Raum im spitzen Winkel um die Boje zu zwängen. Das Schwimmen empfand ich prima und freute mich schon auf das Radfahren.
Für die 180 km mit 1200 hm hatte ich mein Carbon-Rad gewählt, das allerdings deutlich Seitenwindempfindlicher ist als das Alu-Rad. Ich passierte auf der Strecke den Ort Offenbau im Landkreis Thalmässing. Dieses Mal führte die Strecke direkt am Haus meines Sohnes und seiner Familie vorbei. Meine beiden Enkelinnen (16 Monate) schauten mich eher befremdet an, weil sie mich noch nicht in dem Sport-Outfit gesehen hatten. Auf der 2. Radrunde zogen bei der Bergfahrt in Greding langsam Krämpfe in den Beinen auf. Mein Sohn hatte ein Bier kaltgestellt – und siehe da: die Krämpfe waren verschwunden :-)
Wir immer kommt das Härteste am Ende: der Marathon mit 42,2 km stand noch bevor. Mit den ersten 8 km war ich sehr zufrieden, dann fehlte es nur noch an Energie. Letztlich bin ich im Ziel angekommen – völlig unverletzt.
An diesem Tag – es war knapp über 30 Grad und wolkenlos – hatten die Rettungskräfte schon einiges zu tun. Auf der Laufstrecke habe ich Leute zusammenbrechen sehen, die dann von Rettungskräften schnell versorgt wurden.
Der Zieleinlauf in Roth ist eine sehr emotionale Sache. Einfach Gänsehaut pur, trotz der großen Anstrengung des Tages. Nach 14 h und 26 min überschritt ich die Ziellinie.
Meine Uhr zeigte am Ende des Tages einen Verbrauch von 9200 kcal.
Hans-Rainer
Bilder: www.marathon-photos.com