Giro Sardegna

Gespeichert von Karl Schlichtig am/um So., 05.05.2019 - 10:45
Datum

Italienisches Rennflair.

 Statt eines Trainingslagers habe ich mich dieses Jahr für ein Etappenradrennen entschieden, den Giro Sardegna. Die sechs Etappen kann man entweder im MedioGiro oder im GranGiro angehen. Ich habe mich für letzteren entschieden. Im Gegensatz zu anderen Etappenrennen wie der Tour Transalp oder der Haute Route, die jeden Tag an einen anderen Ort reisen, ist ein Hotel der Ausgangspunkt für alle Starts. Das reduziert den Stress enorm und ermöglicht einen kombinierten Familienurlaub.

Die Etappenlängen sind der Jahreszeit angepasst. Auf den 142 Kilometer langen Auftakt folgte ein Zeitfahren von 10 Kilometern (geplant waren ursprünglich 22). Und so ging es weiter: 82 km – 32 km (Mannschaftszeitfahren) – 144 km – 42 km (Bergzeitfahren). Gut daran: Je nach Ehrgeiz konnte man entscheiden, wie sehr man sich bei den Zeitfahren verausgabt.

Um es vorwegzunehmen: Karl und Jens hätten sich bei der Organisation die Haare gerauft, denn die war sehr italienisch. Eine Etappe – das Mannschaftszeitfahren – fiel aufgrund fehlender offizieller Genehmigung komplett aus. Die Streckenführung einer weiteren Etappe wurde kurzfristig aus dem gleichen Grund geändert. Die italienischen Teilnehmer (ca. 85 Prozent) schien das nicht zu stören, ich selbst musste eher schmunzeln. Denn: Die Veranstaltung ist insgesamt sehr liebenswert organisiert. Die Straßen sind (zumindest für die ersten Gruppen) teil-gesperrt, eine Motorradeskorte stoppt Fahrzeuge, die sich trotzdem auf die Strecke verirren. Am Ende von zwei Etappen servierten die Veranstalter Mittagessen am Strand sowie inmitten eines malerischen Hafens. Traumhaft!

Das Rennen selbst wird schnell gefahren. Es nehmen einige italienische Amateurmannschaften teil, die mit Zeitfahrrädern und Betreuern im Gepäck anreisen. Die Landschaft, besonders die Küstenabschnitte, waren teilweise atemberaubend, so dass ich das Rennen auch Triathleten wärmstens empfehlen kann. Ein weiterer Pluspunkt ist die niedrige Startgebühr von € 250,-. Andere Etappenrennen liegen mittlerweile bei € 1.000,- und darüber.

Mit meiner Platzierung als 4. in meiner AK und 51. In der Gesamtwertung war ich sehr zufrieden.

Matthias