Auf den Marathon habe ich mich schon wieder lange gefreut. Das sind normalerweise noch Tage wo der Sommer noch da ist, allerdings nicht mehr so mit voller Kraft wie im Juli oder August die Piste beheizt.
Zuerst werden die Handbiker auf die Strecke geschickt, die von Ebermannstadt aus erst 5 km in Richtung Forchheim geht, dann zurück bis tief in die Fränkische Schweiz bei Gößweinstein und zurück nach Ebermannstadt. Als nächstes starten die Roller-Skater, die wie Schnellzüge auf der Piste entlang rasen und dann die Marathonis, gefolgt von den 10km Sprintern. Die HM-Läufer(innen) starten später und treffen sich mit dem Marathonis wieder auf dem gemeinsamen Rückweg.
Ca. 1 Woche vor dem Lauf habe ich es geschafft mir eine Zerrung in der Gegend der Achillessehne links zuzulegen, so dass ich ständig am Zweifeln war, ob ich überhaupt mitlaufen kann. Nach 2 kurzen Testläufen hab ich beschlossen zu Starten, aber hätte den Lauf auch abgebrochen, wenn Schmerzen zugenommen hätten.
Nachdem ich mich ca. 15 min vorsichtig aufgewärmt hatte kam der Start und ich lief locker los. Ständig in meiner Nähe war Bernd, der als Zugläufer 4:15h unterwegs war. 2 km nach der 1. Wende sind uns bereits die 10km Sprinter entgegengeflogen. Jens war natürlich mit Vollgas unterwegs. Die Stimmungsnester werden weniger, je tiefer man in die Fränkische Schweiz kommt. Ich passierte die HM-Wende in Richtung Gößweinstein. Die Marathonwende 2 liegt bei Kkm 26. So ab km 30 beginnt der Marathon erfahrungsgemäß etwas anstrengend zu werden.
Ständig lauschte und fühlte ich in meine linke Ferse hinein, versuchte möglichst locker und sauber zu laufen - alle Körpersignale sagten mir, dass ich beruhigt weiterlaufen kann. Keine Klagen von der Ferse waren vorhanden. Bei KM32 passierte ich wieder die HM Wende und wenige 100 m weiter hörte ich meinen Namen. Horst, ein Arbeitskollege auf der HM-Strecke hatte mich erkannt. Es folgten weitere km, die leichten Wellen der B470 wurden nun etwas beschwerlicher, aber ich konnte meinen Laufstil einigermaßen aufrechterhalten. Vor allem war ich stolz darauf, dass ich wirklich durchgelaufen bin und nicht zu einer Gehpause gezwungen wurde.
Nach 4h 11min 26s erreichte ich das Ziel, einige Minuten später kam Bernd, der Zugläufer, präzise wie ein Schweizer Uhrwerk und auch Horst, mein Arbeitskollege. Der schnellste Marathonläufer benötigte nur 2h 27min und 59 s !!!!!
Hier die Ergenisse der DJK-ler:
10km
Jens Müller: 40:26
Halbmarathon
Heike Stapf 01:42:40
Silvia Hacker 02:04:04
Stefan Pohl 01:38:39
Marathon
Hans-Rainer Graf 04:11:26
Bernd Deschauer 04:14:09 - Zugläufer !
Und meine linke Ferse ?? Tage später - ich konnte es kaum fassen: die Zerrung ist kaum noch spürbar, ich hab sie mit dem Marathon weg-gelaufen.
Hans-Rainer