Am Sonntag trafen sich sechs Teutonen in Westheim, um am ersten Zabelstein-Run teilzunehmen.
Beim Halbmarathon vermissten wir Ramona Baiersdorfer und Silke Leikheim, die verletzungs- bzw. krankheitsbedingt nicht mitmachen konnten. Otmar musste als einziger Teutoner beim 10k laufen, da William Otero leider arbeitsbedingt auch nicht dabei sein konnte.
Nachdem ich am Vortag bei der ersten Einheit eines Laufkurses mitgemacht habe, bei dem wir 300m Ausfallschritt gelaufen sind, habe ich schon mit schmerzenden Muskeln angefangen. Herbert, Heike und ich liefen zusammen los und ich merkte gleich, dass es kein einfacher Lauf für mich sein würde. Es dauerte dann auch nicht lang, bis Heike sich langsam vor und weg von uns arbeitete. Einmal blickte sie zurück und zögerte. Sie überlegte offensichtlich, ob sie auf uns warten sollte und mit uns zusammenlaufen sollte. Aber wir waren erst bei Kilometer zwei und der Ehrgeiz packte sie doch.
Herbert hatte aber Mitleid mit mir und bei Kilometer 5 setzte er sich kurz auf einer Bank und wartete, bis ich wieder aufholte! Dann liefen wir zusammen. Immer wieder wartete er kurz auf mich und munterte mich auf, wenn ich kaum mehr konnte.
Die Strecke war landschaftlich wunderschön. Die ersten fünf Kilometer waren relativ flach und wir liefen über Felder von Westheim nach Oberschwappach, durch den wunderschönen Schlossgarten und dann auf eine kleine Landstraße nach Wohnau. Ab Wohnau ging es dann durch Wald den Falkenberg hoch. Die Aussicht von dort auf die Weinberge war wunderschön. Aber dieser erste Berg hat mich so geschafft, dass ich nach Kilometer 8 mein erstes Gel schon gebraucht habe.
Ich bin auch froh, dass ich das Gel genau dann genommen habe, weil ab hier richtige Berg anfing. 168m über drei lange Kilometer. Die wenigsten sind gelaufen. Kurz vor dem Gipfel haben wir dann gehört, wie Läufer vor uns gejubelt haben, dass sie endlich oben waren. Kurz darauf konnten wir uns am Verpflegungsstand mit Kuchen, Obst und Getränken stärken, bevor wir einem schönen Trail (1,4km) entlang gelaufen sind.
Und dann ging es bergab. Stark und sehr lange bergab. Nichts für müde Beine! Aber wir mussten die Zeit aufholen, die wir für den Anstieg verbraucht haben. Also sind wir gelaufen, wie wir nur konnten. Herbert hat die ganze Zeit gerechnet, ob wir die zwei Stunden noch packen würden – es würde auf jeden Fall knapp sein.
Und dann kamen ein paar Mini-Steigungen um die Weinberge. Normalerweise ein Klacks – aber sie kamen mir wie Berge vor. Und immer wieder schauten wir auf die Uhr. Die Zeit wurde knapp. Bei Kilometer 19 hatten wir nur noch 10 Minuten, wenn wir die zwei Stunden noch knacken wollten! Bei meiner Verfassung ein Ding der Unmöglichkeit. Bei Kilometer 20 mussten wir einen letzten Berg zum Sportplatz steigen. Wieder wartete Herbert oben auf mich. Meine Beine wollten einfach nicht mehr. Aber scheinbar wurden die Kilometermarkierungen nicht korrekt gesetzt – vielleicht sollte das eine psychologische Wirkung haben? Wir kamen oben am Sportgelände und hatten noch ca. drei Minuten für die Runde ums Fußballfeld. Die letzten paar Meter an der letzten Gerade und Herbert nahm meine Hand und zog mich durchs Ziel. Ich habe schon Angst gehabt, dass meine Beine sich nicht schnell genug bewegen würden und dass ich durchs Ziel fallen würde. Ich bin auf die Finisher-Bilder gespannt!
Heike hat schon entspannt mit Otmar auf uns gewartet. Sie ist fünfte Frau geworden und erste in ihrer Altersklasse. Ich war dann später sehr überrascht zu erfahren, dass ich zweite in meiner Altersklasse wurde. Ohne Herbert hätte ich das nie geschafft. Wieder kann ich nur betonen, wie wohl ich mich in diesem Verein fühle und wie toll die Menschen sind.
Ergebnisse:
Halbmarathon:
Heike Stapf W30 1:51:58
Herbert Grasser M50 1:58:40
Judith Porzel W50 1:58:42
Gerhard Wolfschmitt M55 2:08:57
Kerstin Gehring W35 2:28:52
10k:
Otmar Röckelein M55 1:04:56
Judith