als ich am Freitag nachmittag meine Startunterlagen in
Grainau abholte, regnete es schon in Strömen. Ich dachte, wenn das das ganze Wochenende so wird? Abends um 19 Uhr war für alle Läufer das gemeinsame Briefing
im Kurparkzentrum Grainau. Hier habe ich erfahren, dass am Samstag das Wetter
durchwachsen sein soll und abends Regen erwartet wurde.
Nach diesen Kriterien habe ich auch meine Pflichtausrüstung
gepackt und bei Verpflegungspunkt 5 (Hubertushof) Wechselkleidung deponiert. Pünktlich zum Startschuss um 7.15 Uhr kam die Sonne heraus.
Die ersten 20 km waren super zu laufen, die Trails relativ trocken und ein
kleiner Berg mit 500 Höhenmetern zu bewältigen. Ab km 20 ging es zur Sache,
es ging rauf auf 2000 m zum Feldernjöchl. Mehrere kurze Regen-/Graupelschauer
machten das ganze zu einer Tortur. So gegen 17 Uhr hatte ich die Hälfte
der Strecke bereits bewältigt und meine Wechselkleidung bereits an. Dann kam eine Passage die relativ flach verlief und man
konnte doch 10 km an einem Stück abspulen. Um 19.15 Uhr öffnete der Himmel
seine Schleusen und es regnete die ganze Nacht durch. Es waren auch gefährliche Passagen dabei
(Geröllfelder, Steinschlag, 200 m an einem Seil entlang durch Schneefelder).
Bei km 80 wurden die Ultraläufer nochmals auf 2000 m geschickt,
zur Bergstation Alpspitzbahn. Am Gipfel angekommen folgten nun noch 10 km
Downhill. Der Regen machte die gesamte Strecke zu einer Matschschlacht, in die man den
Bravehart-Battle dreimal stecken konnte. Um 5.16 Uhr erreichte ich nach 22:01
Stunden erschöpft aber glücklich das Ziel. Somit befand ich mich auf dem 94. Rang in meiner
Altersklasse (MasterMen). Im Startbereich traf ich auch den Ultraläufer
Matthias Barsch aus Memmelsdorf, der in 24:15 Stunden finishte (131. Rang, Altersklasse Men). Weitere Starter aus
Franken Amon Rainer aus Hirschaid (Rang 119., Altersklasse MasterMen).
In meiner Altersklasse starteten insgesamt 195 Männer,
gefinisht haben davon 141, 54 Läufer haben den Trail abgebrochen.
Der ZugspitzUltra wäre bei schönem Wetter ein super Trailrun
mit anspruchsvollen Gebirgspassagen, super Panorama und auch etwas für Läufer
die nicht so weit laufen wollen, denn es gibt verschieden Laufdistanzen. Alles in allem war der Lauf sehr gut organisiert und sehr
gut verpflegt, vor allem in der Nacht bei strömendem Regen standen die
Streckenposten an den gefährlichen Passagen.
Anbei möchte ich mich noch bei meinen Lauffreunden bedanken,
die mich mit ihren guten Wünschen seelisch und moralisch unterstützt haben. Ich
habe während des Laufs oft daran gedacht.
Wie man sieht, hat es geholfen.
Michel