5. Kristallmarathon im Erlebnisbergwerk Merkers

Gespeichert von DJK Teutonia am/um Sa., 25.02.2017 - 15:17
Datum

Jubiläums-Marathon im Salzbergwerk (von Uli Walter)

 

Nachdem dieser Winter ja schon zu so mancher Wettkampfabsage geführt hat, wollte ich für meinen 50. (Ultra-)Marathon (der sollte ja schließlich noch vor dem 50. Geburtstag stattfinden) auf Nummer Sicher gehen. Ich meldete mich deshalb für den Kristallmarathon im Erlebnisbergwerk Merkers an. In 500 Metern Tiefe kann man das Wetter schließlich gut vorhersagen. Erfreulicherweise sollte ich dieses Mal auch reichlich Begleitung für mein Vorhaben finden. Neben meinen drei Arbeitskollegen Gerald Röhner, Martin Scheler und Daniel Schniedermeier zeigte auch Karl Interesse an diesem ungewöhnlichen Lauf.

 

Am 20.02.2011 ging es morgens dann zunächst mit dem Fahrstuhl in 500 Metern Tiefe hinunter. Anschließend wurden wir mit einem offenen Pritschenwagen in einer wilden Fahrt durch enge Stollen zum Startplatz gebracht. Von dort starteten wir um 11 Uhr zu 13 Runden durch den Salzstock – bei 18 Grad Celsius und 35% Luftfeuchtigkeit. Die 143 Teilnehmer hatten dabei 765 Höhenmeter auf einer betonharten Salzpiste zu überwinden. Trotz der oftmaligen Wiederholung der immer gleichen Runde gestaltete sich der Lauf recht kurzweilig. Das lag sicher auch daran, daß der Parcours lediglich 400 Meter Flachstrecke aufweist. Die restliche Strecke geht in ständigem Wechsel auf und ab – mal mehr und mal weniger steil. Versorgt wurden wir durch zwei Getränkestände, an denen neben Wasser auch Cola und Bier angeboten wurde.

 

Für Karl endete der Ausflug in den Stollen besonders erfolgreich. In 3:09:03 finishte er als achter Läufer und gewann souverän die Altersklasse M50. Auch meine Kollegen kamen allesamt vor mir ins Ziel (Martin: 3:31:46/26. gesamt/12. M45 – Gerald: 3:32:06/28. gesamt/13. M45 – Daniel: 3:44:50/44. gesamt/6. M30). Ich selbst brauchte als langsamster Läufer unseres Quintetts 3:56:30 und wurde 58. der Gesamtwertung bzw. 7. der M50. Das tat meiner Freude über den gelungenen Jubiläumslauf jedoch keinen Abbruch, zumal ich bei Läufen dieser Art selten so weit vorne liege.

 


Ruhe vor dem Start

 


 


von links nach rechts: Daniel Schniedermeier, Karl Schlichtig, Martin Scheler, Gerald Röhner, Uli Walter

 

Karl bei der Siegerehrung


Bericht von Karl:

Endlich hat es mal geklappt. Ich wollte schon lange mit Uli gemeinsam
einen seiner Extremläufe machen und als er den Kristallmarathon vorschlug, war
ich gleich dabei. Wir reisten am Samstag schon nach Bad Salzungen, schlugen
uns den Bauch beim Italiener voll und nach einem klasse Frühstück im Hotel ging
es an den Start in 500 m Tiefe.

Jeder Teilnehmer musste aus Sicherheitsgründen mit Helm und
Stirnlampe laufen. Die Temperatur war mit etwa 20 Grad zum Laufen sehr angenehm
und endlich konnte ich wieder mal in kurzer Laufkleidung starten. Im Salzbergwerk
lag die Luftfeuchtigkeit bei ca. 30%, schon beim Start hatte ich einen
trockenen Mund. In jeder Runde habe ich an den beiden Verpflegungsstellen
Wasser und später auch Cola getrunken. Auf dem 3,25 km langem Rundkurs gab es, bis auf den
Zielbereich im Großbunker keine waagrechte Stelle. Entweder ging es bergauf
oder bergab. So kamen die 770 Höhenmeter zusammen. Die 13 Runden kamen mir so überhaupt
nicht langweilig vor.

Ich war froh, dass wir auch Bergabsprints geübt hatten und
so konnte ich es in jeder Runde zweimal richtig schnell laufen lassen. Den faszinierendsten Blick gab
es am Ende jeder Runde, als der Bunker in bläulichem Licht am Ende des
Lauftunnels erschien. Im Start- / Zielbereich gab es eine große Leinwand mit den
wichtigsten Daten. Es wurde Name, Zeit und die Anzahl der noch zu laufenden
Runden angezeigt.

Ich lief zu Beginn wie immer schnell an und nahm dann das
Tempo etwas heraus. Mit sehr konstanten Rundenzeiten um 15 Minuten lief ich als
8. in Gesamtklassement und Sieger der AK 50 nach 3:09:03 ins Ziel. Am Ende des Zielkanals drückte mir eine junge Frau schon
eine Liste mit meinem Ergebnis in die Hand. Platzierung und Splitzeiten – so einen
tollen Service habe ich noch nicht erlebt.

Den Kristallmarathon kann ich nur loben. Tolle Organisation und
eine beeindruckende Kulisse. Es gibt übrigens auch einen 10er. Also auf nach Merkens.