Garmin-Alpen-Triathlon

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Datum

Garmin-Alpen-Triathlon am 18.9.2010 am Schliersee/Spitzingsee

Den Gedanken fasste Gerdi bereits Anfang des Jahres.

Eine olymp. Distanz in den Bergen als Abschluss für unser erstes Jahr in dieser faszinierenden Sportart.

Gleich vorweg - `ne Super-Idee !!

Bereits ab Mi.  nisteten wir beide uns in Schliersee ein. Angesagt war Strecken zu  begutachten, gut futtern, die Temp. des See`s zu  beobachten (lange stand nicht fest, ob geschwommen werden darf), einfach halt a bissl  Tria-feeling aufsaugen.
Dieses Jahr hat der Veranstalter den Termin für seinen Alpen Triathlon bewusst weit nach hinten gelegt, um den Finalwettkampf für die Bundesliga,
sowie die deutschen Einzelmeisterschaften austragen zu können. Das sollte sich auszahlen, nahezu die gesamte deutsche Spitze war vertreten.

Und mir zwa mittendrin !?

Schon am Do. begegneten uns Daniel Unger, Steffen Justus u Maik Petzold beim lockeren Lauf am See. Von Arroganz oder Gehabe keine Spur.
Die Jungs waren gut drauf, grüßten uns und lachten, waren einfach ganz normal. Machten Lust auf mehr, unsere Spannung stieg.
Im See schwamm eine der Elite-Athletinnen ihre Runde, wir unterhielten uns an Land mit ihrer Mutter. So erfuhren wir, dass mit  hoher Wahrscheinlichkeit geschwommen wird, und sich ihr Töchterchen berechtigte Hoffnung macht, “ first out of water“ zu werden. Sie wurde Dritte ( Kathrin Müller ,ges. 6. ).
Einen schönen Einblick in das Ganze bekamen wir auch durch unser mehrmaliges Zusammensein(wir wohnten im selben Haus) mit einem Topfotografen, der Lena Brunckhorst auf Ihrem Weg zur möglichen Olympiateilnahme begleitet.
Der Fr. begann mit Besichtigung der Wechselzonen – WZ 2 am Spitzingsee nach 840 Hm aufm Rad  - und Startunterlagen abholen. Dann relaxen, Spaziergang, Kaffee trinken.
Am Abend dann der erste offizielle Höhepunkt des Events in der Fitalwelt Schliersee mit der Vorstellung der Teilnehmer – u.a. gab Daniel Unger uns in einem Interview den „heißen“ Tip, das Einschwimmen bei unter 15 Grad  im See besser ausfallen zu lassen – . Nach der Wettkampfbesprechung wurden die rd 1000 Starter mit einer Videopräsentation so richtig auf den nächsten Morgen eingestimmt.

Samstag, 8.30 Uhr. 6 grad ,teilweise wolkig. Es ist so weit.
Nach dem Frühstück schnappen wir Klamotten und  Rad und tigern los. Es muss alles an die richtigen Stellen gebracht werden – Laufkleidung 1. Lkw – Wärmekleidung f. danach Lkw 2 – dann in Wechselzone 1 Rad einchecken – Kiste mit Radutensilien (was zieht man an ?  zu warm ?  zu sommerfrisch ? ) der Himmel weiß nicht, was er will, ich a net – regnet`s oder doch Sonne ?  null Plan !
Das Gute an der Sache, alle anderen haben die gleichen Probleme. Die Kampfrichter bereiten dem Ganzen ein Ende. Wechselzone dicht, Neo(-pflicht) an. Ab zum Schwimm-check-In. Alle Gedanken über den Haufen schmeißen u los geht`s.
In 7 Wellen Kurs Richtung Nass-Kalt . brrrrr

Ein Traum aus Adrenalin und „ich mag net“.

Irgendwie wollen Arme u Beine anfangs nicht so, wie ich`s vorhatte. Aber nach gutem Zureden – jetzt wieder umdreh`n is a doof – funktioniert es einigermaßen. Ich weiß echt nimmer wie, aber irgendwann nach 33:36 steig ich aus dem Wasser und schaffe einen passablen Wechsel auf`s Bike. Nach wenigen Minuten  war dann von Kälte nicht mehr zu reden, denn es ging nach kurzer Fahrt durch die Ortschaft mal gleich ordentlich den Hügel hoch – ALPENTRIATHLON eben.
`Ne prächtige Fahrt durchs Alpenvorland. Bergauf, bergab! Vorbei an Bauernhöfen + Almen, beguckt von glücklichen Kühen in herrlicher Landschaft (trocken blieb`s auch u zeitweise schien sogar die Sonne). Grandios !
Bis km 35, da wird`s richtig ernst – Spitzingsattel – keine Worte, Augen zu (nicht zu wörtlich nehmen) und durch. Wie würde der Marco sagen „ sapp na zamm!?“ Unterwegs herrscht tolle Stimmung am Straßenrand, die Leute leiden mit mir und schreien mich förmlich den Berg hoch. Nach meinen sicherlich emotionellsten 40 km auf`m Radl wechsele ich nach 1:47:30 in meine bereitliegenden Treter und
los geht`s in Richtung Valeppalm und Albert Link Hütte erst runter, dann rauf , anschließend zur Abwechslung mal erst rauf, dann runter wieder in Richtung Spitzingsee. So langsam meldet sich mein Kopf
( Mann, bin ich platt !!). Als wir  das erstemal am Arabella Sheraton vorbeidüsen – hier befindet sich später auch das Ziel – gönn ich mir noch `n Gel und mach meiner Birne klar, dass wir nur noch  a bissla
um den See laufen müssen. Alles wieder gut? Na ja, wenn da nur nicht am  gegenüberliegenden Ufer der Anstieg über die Wiese u durch die Kuhfladen  noch angestanden wäre – wie schon erwähnt, ALPEN TRIATHLON eben - . Einfach nur klasse. Die letzten paar Meter vor der Zielgeraden sind glücklicherweise leicht abschüssig, so dass ich doch (zumindest nach außenhin) ziemlich entspannt mit einer Laufzeit von 58:04 (gesamt 3:19:11 / Platz 370 /18 AK )finishen konnte.
Im Ziel wurde jeder Teilnehmer mit einer wirklich warmen Decke empfangen. Dies war auch dringend nötig, denn ich merkte erst zu diesem Zeitpunkt, dass sich die Sonne verabschiedet, Nebel aufgekommen und die Temp. ganz schön im Keller war. Da kam der für uns bereitstehende legendäre Kaiserschmarrn (eine Portion für mich , `ne halbe für meine Birne) und der heiße Tee gerade recht.
Kurze Zeit später kam auch meine Gerdi zufrieden u überglücklich ins Ziel gelaufen. Nachdem wir uns umgezogen u gestärkt hatten, trafen wir auch noch unseren Freund Jochen von den Freaky`s. 
Als jeder seine Sory über Leiden u Erlebnissen eines unvergesslichen Wettkampfes berichtet hatte, holten wir unsere Räder und fuhren zurück ins Tal – In Wechselzone 1 warteten ja auch noch `ne Kiste mit jeder Menge unnütz deponierter Kleidung.

Anzumerken ist unbedingt noch, dass trotz dieser zum Ende hin mehr als widrigen Wetterbedingungen  die tollen Zuschauer bis zum letzten Finisher (nach immerhin fast 4 ½ Std) durchhielten, damit jedem Athleten ein echtes Highlight ermöglichten, und  so  einen echt Super-Rahmen für diese tolle  Veranstaltung bildeten.
 
Deutscher Meister wurde übrigens  Steffen Justus in 1:59:54 vor Daniel Unger u Maik Petzold (Jan Frodeno verletzte sich beim letzten WM Meeting in Budapest, war aber dennoch hier als Zuschauer)

Deutsche Meisterin                                 Ricarda Lisk           2:15:01
vor Svenja Balzen u Rebecca Robisch

Deutscher Mannschaftsmeister         EJOT Team TV Buschhütten
        ACCICS Team Witten ( Damen )
 
Am Abend fand dann noch die Siegerehrung statt, selbstverständlich vor vollem Haus (und das war nicht klein). Der Veranstalter Andreas Fischer legte sehr viel Wert darauf, dass die Leute wirklich bis zum Schluss anwesend waren, so konnte man auch die „Cracks (innen)“ noch mal erleben, was glaub ich allen Seiten ganz gut gefallen hat. Und unserm Sport kann`s auch nicht schaden. 
Zeiten von Gerdi   gesamt 3:48:01 / S 38:43 R 2:07:51 L 1:01:25   Platz   87  /14 AK
Uwe                 3:19:11       33:36     1:47:30       58:04            370 / 18 AK
Jochen Alt          3:16:02       33:10     1:45:18       57:33           349 / 76 AK                

Uwe Zasworka