Göttinger Tour´d´Energie

Gespeichert von DJK Teutonia am/um Sa., 25.02.2017 - 15:17
Datum

(von Manuela Mohr)

Nachdem Rund um Köln wegen Schnee
abgesagt und wir nach einigen Stunden des Wartens in einer leverkusener
Turnhalle und gegenseitigen Fahrräder fotografierens nach Hause
geschickt wurden (das Startgeld von rund 50 Euronen gabs auch nicht
wieder ),
sollte die Tour´d´Energie in Göttingen also der Start
der German Cycling Cup Serie (künftig GCC genannt) werden. Näheres über
den GCC übrigens unter http://www.cycling-cup.de/index.php?id=20 . Als
ich im letzten Jahr den Plan schmiedete, in dieser Wertung 2008 unter
die Top 10 zu fahren, hies das Ding noch T-Mobile-Cycling-Cup, nach EPO
und Dopingskandalen hat sich der Magenta-Sponsor zurückgezogen. Doch
dank GCC , Milram und vielen Co Sponsoren ist die Serie noch immer ganz
großes Kino. Rahmenprogramm, Streckensicherung, Infrastruktur toll
organisiert, richtig was geboten für´s Startgeld. Da darf sich
Jedermann und Jederfrau fühlen wie`n Radstar , tolle Strecken – tolles
Publikum, Bergwertungen, Sprintwertungen etc.
Vorbereitet war ich
ja schon zu Ostern, war also auch recht entspannt als ich am Sa Abend
nach Göttingen fuhr. Startnummernausgabe u Hotel waren schnell
gefunden, dann ging´s auch früh ins Bett, denn was gibt es besseres für
die Beine als reichlich Schlaf.
Sonntagswetter, das man sich schöner
kaum vorstellen kann, Start erst um 10:45, welch ein Traum, endlich
Gelegenheit in kurzer Hose u kurzem Trikot zu fahren. Vom Veranstalter
gabs tolles Frühstück (zumindest sah´s toll aus, ich hatte schon im
Hotel gefrühstückt und ess die letzten 2 Std vor dem Rennen nichts
mehr).
Die Startaufstellung und Moderation war der Hammer: Didi
Senft – der Tourteufel persönlich war da und feuerte uns an !!!!
Gänsehautfeeling!!!
Mein Startplatz weniger, hätte aber wohl auch
schlimmer sein können 386 oder so, d.h. im 3. Startblock. Dumm nur,
dass die ersten 15 Plätze Männer und die ersten 15 Plätze Frauen nach
Einlauf gewertet werden und erst ab Platz 16 die Nettozeit zählt!  Da
wären also einige zu überholen. Aber an den Bergen werde ich wohl genug
Überholmöglichkeiten haben 
Los ging´s mit nem fliegenden Start und dann wurde es auch gleich recht schnell.
Lieber
stehend sterben als kniend leben – dacht ich mir und um mein Saisonziel
nicht gleich beim ersten Rennen aus den Augen zu verlieren musste ich
Tempo halten.
Puls 190 – egal, am 1. Berg wird’s besser werden, hab
ja schon in Cadolzburg ausprobiert, dass mein Stehvermögen in dem
Pulsbereich gut über 50 min reicht.
Als es dann bergig wurde fing
die Quälerei an mir richtig Spaß zu machen und meine nächste Strategie
hieß – Alles oder nichts – weiter mit Hf 185. Das ist echt schön zu
sehen, wie die anderen Mädels durch Männer vom Wind beschützt ihr Ding
fahren können und wo sind meine Jungs aus´m Felt Team??? – In Nepal
beim Mountainbiken, während ich mir den allerwertesten wund fahr. Jede
wie sie´s verdient! Zumindest ans neue Rad hab ich mich schon gewöhnt.
Quälen
kann ich mich richtig gut, wahrscheinlich fahr ich nur deshalb Rad –
also Kette rechts und hoch die Hügel. Den hohen Hagen fuhr ich dann
weit rechts, konnte auch noch einige überholen, obwohl schon sehr weh
tat. Das weibliche Publikum machte allerdings ALLEN Schmerz gut und
feuerte mich ganz doll an, weil ich mich als 5.Frau dort hochquälte! Ab
da gings abwärts und ich war hatte noch viel Wind vor mir. Von einer
vernünftigen Gruppe weit und breit keine Spur. Die letzten 20 km
rafften sich 3 wahnsinnige (2 Männer und ich) auf und versuchten zu
dritt!!!! an ein Feld von ca 30 Fahren ran zu fahren. Der Glaube kann
Berge versetzen und motivierte uns zumindest bis zum Ende Alles zu
geben. Mädchen spielen u Dauer-Hinterradlutschen gabs nicht, hier war
Gleichberechtigung angesagt u auch ich musste meinen Teil an
Führungsarbeit leisten.
Die Schinderei hat sich dann doch gelohnt und ich kam als Gesamt 7. und AK 4. ins Ziel.