Freitag der 13. 07.2007
Oh nein!
Die haben meinen Aeroflaschenhalter bei Profibike gestern nicht abgeschickt! Den brauche ich doch für München am Sonntag, erkläre ich der netten Dame in der Bestellaufnahme die mir versichert das mich der Flaschenhalter am Samstag früh sicher erreichen wird.
Samstag der 14.07.2007
10:00 Uhr und kein DHL Auto in Sicht.
Den Wettkampf in Gedanken vor mir, mit übelsten Radsplits abschneidend (weil das ja so unendlich lange dauert ne Flasche in die Hand zu nehmen) munterte mich Tom am Telefon auf und erklärt mir daß man den Körper auch aus einer normalen Radflasche Flüssigkeit zuführen kann. Ich glaube Ihm und bin beruhigt genug um die Reise nach München anzutreten.
In München angekommen treffen wir Daniela die die Wettkampfzone schon etwas begutachtet hat und uns erklärt das gerade die Jugend und gleich die Elite fährt.
Da die Strecke für die Elite einen etwas anderen Kurs nimmt als unsere (die ärmsten müssen acht Runden fahren mit 3 jeweils ziemlich knackigen Kurven) ist ein komplettes Testfahren leider nicht möglich. Nach ca. fünf Kilometern brechen wir die Probefahrt dann auch gleich wieder ab da in dem Stop and Go, verursacht von Autos Ampeln & Co ein Abfahren keinen wirklichen Sinn macht.
Was solls, unsere Radstrecke ist sehr flach und dafür extrem Windanfällig was wir alle am nächsten Tag auch spüren sollten.
Noch mal ein Stück den unglaublich klaren See beschwimmen (einen Besuch kann ich wärmstens, auch ohne Triathlon empfehlen).
Wir sehen noch mal nach ob die Herren Frodeno, Petzold, Eksteen und die Damen Pilz, Franzmann und Wer? Prystayko alles richtig gemacht haben, befinden die Ergebnisse für eine Radstrecke von 50km für passabel und machen uns auf zum Carboloading.
Räder abgeben. Carboloading beim Italiener um die Ecke.
Sonntag der 15.07.2007
05:30
Bzzzzzzzzzzzz *KLATSCH* daneben.
Hat wirklich eine Mücke die Nacht hier überlebt?
Zwei Knoblauch junkeys und eine von oben bis unten mit Teebaumöl- Joghurtmischung (das soll wohl bei schlimmen Sonnenbrand helfen) beschmierte Daniela.
Fast habe ich etwas mitleid mit dem Tier das eine Nacht mit uns das Zimmer geteilt hat.
- Rumdrehen Weiterschlafen - später musst du Schwimmen Radfahren und Laufen -
10:00
Gut ausgeschlafen mit freien Atemwegen(danke Daniela) und voller Tatendrang quetschen wir uns auf die Autobahn Richtung Wettkampf.
11:00
Der letzte Feinschliff an der Wechselzone und auf in Richtung kühles Nass.
11:30
Tom und ich sehen Daniela beim Starten zu bzw. versuchen es.
Vor lauter auf das Wasser zu Rennerei rein springen spritzen und dem üblichen Gerangel, welches ich als Triathlonfrischling dieses Jahr nun das dritte mal im Freigewässer miterleben darf ist keine Dani mehr zu sehen.
Ich drücke die Daumen das alles glatt geht auf den ersten Metern jedoch hat, wie ich später höre, die drückerei nicht allzu viel gebracht.
Daniela wird auf der Strecke, an der man immer wieder an den nachfolgenden Startwellen bzw. langsameren Schwimmern vorbei geführt wird gut durchgeschüttelt und der ein oder andere Schwimmer erwischt sie.
Als Schwimmanfänger der da vorne eh nicht mitzumischen hat, ordne ich mich nach einer kurzen Einschwimmzeit rechts außen ein.
Kurzer kontrollierender Blick auf die Pulsuhr vor mir. Ahja der ältere Herr ist sicher ganz schön aufgeregt mit einem Puls von 90. Ich schalte meine ein
125??? Schnell wieder ausmachen das Ding und Ruhe bewahren, alles wird gut gleich darfst du zum Radfahren.
11:40
*Peng*
Außer das ich nach 100 Metern einen heftigen Tritt aufs Kinn bekomme beim Ausatmen verläuft alles Spitze. Wenig an Rangeleien beteiligt und von einem Wasserschatten zum nächsten huschend überhole ich voller Freude nach 20 Minuten die ersten grünen Kappen der ersten Startwelle.
Letzte Wende und ich werde nochmals gut durchgeschüttelt Schwimmer von Links rechts hinten drehen alle eng an der Boje.
Wasser schlucken kurz eine mitbekommen und untergehen gehört ja auch mal dazu.
Ab wieder vor in den nächsten Wasserschatten hängen und links rechts linksluft, rechts links rechtsluft, links rechts linksluft. Umschalten auf 2er Atmung und ab durchs Ziel, zumindest das erste kleine. 28 Minuten? Ist die Strecke wirklich länger wie ich gerüchteweise vorher gehört hatte? In Altenkunstadt war ich gut drei Minuten schneller und bin mehr zick zack geschwommen, komisch aber egal. Wer so viele Grüne Badekappen überholt kann nicht so langsam gewesen sein.
Neo runter Krampf abholen und ab aufs Rad. Ist doch ganz angenehm die Temperatur denke ich mir, das Laufen wird bestimmt Locker.
Dem Berg den ich in einer guten Stunde zweimal hoch rennen darf schenke ich, im vorbeifahren ein müdes Lächeln denn Berge sind wir ja gewohnt denke ich mir.
Das Radeln geht gut und an den ersten Kurven bin ich doch ganz froh daß wir zumindest ein kleines Stück der Strecke abgefahren sind.
In der Zweiten Runde fange ich an Ausschau zu halten nach Daniela und Tom. Wo sind die zwei nur? Wie ich später erfahre ist Tom um die Zeit, wegen schweren Augenproblemen ausgestiegen.
Nicht mal ganz 1:08 schön Zeit zum Wechseln und dann den 10er in 40 Laufen und fertig ist die zum Ziel gemachte 1:20er Zeit.
Wie ich mein Rad aufhänge merke ich erst mal wie Heiß es eigentlich ist, 40 Minuten?
Na ja machen wir halt 42 draus und lieber mit einem Lächeln ins Ziel.
So gut bin ich noch nie vom Radfahren ins Laufen gekommen. Bis ich vom Wechselteppich runter bin ist das unrunde Laufen auch schon vergessen und ich beschließe meinen 5er Schnitt gleich etwas anzuziehen. Berg ich komme! Auf den 4 mal geschlängelten Aufwärtskurs überhole ich noch die Jungs an denen ich mit dem Rad nicht vorbei gekommen bin. Wie sonst halt auch denke ich, und wünsche mir etwas kaltes flüssiges herbei.
Die erste Verpflegungsstelle war gerade und laut Beschreibung kommt so schnell auch keine mehr. Boa bin ich fertig, dritte Korrektur der Laufzeit: auf jeden Fall was über 45 Minuten.
Was jetzt kommt sind viele kleine Etappen und ein Retten von einer Verpflegungsstelle zur nächsten. Viel zu viel Trinken und damit verbunden Attacken von Seitenstechen vom feinsten. Dagegen war der Weltkulturerbelauf in vergleichsmäßig relativ untrainiertem Zustand bei 35 Grad ein Spaziergang.
Durch das Literweise Wasser übern Kopf gekippe bleibt auch nicht aus das einiges von dem kühlen Nass in den Schuhen sammelt was nach der ersten Runde bereits offene Blasen vom feinsten beschert.
Nach dem zweiten Berg und der einzigen Kilometermarkierung KM6 die ich finden konnte
(Daniela erzählt mir später es gab sogar 3) laufen wieder viel zu viele Becher Wasser in mich rein. Von hinten klatscht mir eine Hand auf den Rücken und ruft auf gehts.
Der Chris Nordmeyer rennt vorbei und ich hänge mich ran. Juhu der Kampfgeist ist zurück und meine Uhr sagt mir auch die Geschwindigkeit passt jetzt wieder 14 kmh.
Naja für ungefähr 5 Minuten
auf dem Weg zwischen den Wasserstationen frage ich mich warum machst du das hier eigentlich?
5 Minuten vor dem Ziel laufe ich an einer Frau mit Grünem Oberteil vorbei wie Daniela eines an hat.
Hey das ist ja Daniela! Offensichtlich hat sie die Hitze genau so, oder noch mehr als mich erwischt. Sie hatte sich am Tag zuvor ja schon ihren Sonnenbrand abgeholt was den Weg sicherlich nicht angenehmer macht.
Da vorne das ZIEL Der letzte KM fliegt an mir vorbei und ich erinnere mich wieder warum ich das hier mache.
Platz |
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Nr. |
AK |
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|
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Lauf |
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Gesamt |
37 |
(9) |
AK18 |
TW20 |
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(15) |
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(30) |
|
(42) |
|
111 |
(15) |
AK216 |
TM30 |
|
(116) |
|
(118) |
|
(106) |
|
Zwischenakt von 11:50 irgendwann nach dem Zieleinlauf von Daniela und Markus
Dass man beim Triathlon nicht immer Spaß haben muss, hat der Tom erfahren als er für seine Dummheiten bezahlen musste. Vor lauter geil die Radstrecke geht sicher ab wie Sau und anschließend die erste Runde einfach auf 20 Minuten laufen gestorben wird später vergaß er, seine Schwimmbrille vernünftig sauber zumachen. So kam es wie es kommen musste nach 500 Metern ein stechender Schmerz im linken Auge der ihn freundlich darauf hinwies, dass noch genug Shampoo im Schaumstoff um die Brille herum vorhanden gewesen war. Sämtliche Reparationsversuche schlugen fehl und somit musste man noch 1000 Meter mit brennenden Schmerzen durch die Fluten paddeln. Macht nix die Radstrecke geht ab wie Sau... blinzelnd den Fluten entstiegen linkes Auge geht nicht auf Wurscht du hast ja zwei ab in die Wechselzone. Nach einer Ewigkeit aufs Rad über die Matten und aufgestiegen. Grelles Licht - das rechte Auge fällt auch zu (wahrscheinlich aus Sympathie) blinzelnderweise auf 40 beschleunigt und einfach mal drauflos und schon den ersten überholt.
Eine Stimme aus dem nichts REEEEEEEEEEECHTSSSSSS - man stellt fest dass beide Augen zu sind also mal aufmachen und Lage peilen - SCH..... - Vollbremsung kurz vor den Absperrgittern. Alle schauen komisch nochmal 200 Meter weiter steht ein Streckenposten mit ner Flasche Wasser Auge wird ausgespült brennt noch schlimmer nochmal spülen - MIST DAS WARS. Startnummer runtergerissen halb blind das Rad über die Absperrung geworfen und Abmarsch zurück ins Ziel zu den Sanis.
Einzelzeiten Hieber, Thomas gestartet in der AK25:
Swim: ~ 41 Minuten
Rad: ~ 00:02:30
Spülung Linkes Auge bei der Wasserwacht: ca 30 Minuten und knapp 1L Kochsalzlösung
Wechsel ins RK Zelt: ca 10 Minuten
Spülung linkes Auge im RK-Zelt: ca 15 Minuten und 500 ML Wasser.
Endergebnis: Hornhautverätzung (bislang) zwei Nächte mit wenig Schlaf und den Vorsatz, in Zukunft einfach nur Spucke zu verwenden !
Bericht von Jens Bolms:
Die Veranstaltung ist eine Abzocke, schlechte Verpflegung, schlechte Organisation.
Der finanzielle Gedanke steht im Vordergrund und deshalb ist die Veranstaltung
nicht zu empfehlen.
Beim Schwimmen lief es sehr gut, allerdings war die Strecke zu lang. Beim Radeln
war ich auch gut drauf aber beim Laufen war es brutal heiss.
Meine Zeiten: Schwimmen 29:10, Rad 1:08:34, Laufen 1:00:16, Gesamt 2:38:01, 23. TM30